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Fort Tavannes ( Mouton )
    369.Meter ü.Meereshöhe.
    Nordöstlich von Verdun.

Bauzeit 1874 - 1879. 1889.1890.
Teilmodernisiert.
Besatzung 1914 - 213.Mann.( 400.Mann.Commnadant Champsavin )
1916 - 208.Mann.
1917 - 160.Mann
Baukosten 2.500.000. Franc.
Bewaffnung Insgesamt 10x 9,0cm Geschütze. 4x Revolverkanonen. 4x 12´culasse Geschütze. 2x 22,0cm Minenwerfer. Eine Artilleriebeobachtungsglocke.
Sonstiges Zwei Casemate Pamard ( Modelle 1918 ). Südlich vom Fort liegt der halbrunde Mg.-Bunker Unikat Bau.
Direkte Umgebung Westlich vom Fort liegt die Batterie 6-9(1891/1892)(Nur im Armierungsfall).Etwas nordwestlich liegt die Batterie 6-4(1910)(4x 9,0cm Geschütze).Noch weiter nordwestlich liegt die Batterie 6-5(1881)(4x 9,0cm Geschütze). Ein Stück weiter östlich vom Fort liegt der abri de combat LLM1. Ein großes Stück östlich liegt die Batterie "Mardi Gras".(1881)(4x 9,0cm Geschütze). Direkt angegliedert liegt die Batterie 6-7(1910)(4x 9,0cm Geschütze).Westlich vom Fort , jenseits der Straße liegt das depot intermediaire "i".
Stollensystem Das Stollensystem hat eine Gesamtlänge von 1080.m.

Das Fort hat eine recht typische polygonale Form und ähnelt stark einem Sperrfort. Der Zugang erfolgte am links plazierten Kehlblockhaus vorbei über eine Brücke zur Kehlpoterne. Links vom Kehlblockhaus führte ein Weg hinunter durch einen Tunnel in den Fortgraben und dort gegenüber zu einem weiteren Tunnelzugang ( mit Diamantgraben ) ins Fort. Die Kehlverteidigung erfolgte durch die zurückspringende Kehlpoterne und die dortigen Scharten. Der linke Tunnelzugang sowie der obere Hauptzugang führten direkt ins Fortinnere zum Pulvermagagzin. Ein Haupthohlgang führte dort weiter zum Kasernentrakt, der sich schräg zu beiden Seiten befand. Zur rechten Seite befindet sich der alte, doppelte Kasernenteil mit einem Innenhof. Zur linken Seite befand sich der modernisierte Kasernenteil. Dort am Ende gegenüber befand sich das zweite Pulvermagazin.

Der Haupthohlgang führt an den Kasernen weiter zur doppelten Spitzenkaponiere. Im rechten Kasernentrakt führt im hinteren Teil ein Gang vom Haupthohlgang durch den Kasernentrakt weiter durch verschiedenen Kasemattenbauten bis zum rechten Kehlpunkt. Im rechten Bereich des Forts vom rechten Schulterpunkt bis zum rechten Kehlpunkt befinden zahlreiche veraltete Artilleriekasematten. Im rechten Schulterpunkt liegt auch eine einfache Kaponiere die über einen offenen Hohlgang zu erreichen war.
Die linke Kaserne läuft zum offenen Zugang der linken einfachen Kaponiere am linken Schulterpunkt hin.
Auch im Bereich vom linken Schulterpunkt bis zum linken Kehlpunkt befanden sich einige veraltete Kasematten.
Eine Artilleriebeobachtungsglocke befindet sich in der Mitte auf der linke Kaserne.
Das Fort besaß keine Casemate Bourges.

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Reliefplan Fort Tavannes.
( Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer )
Nachbearbeitung M.Massing.

 

1914.
Bei Kriegsausbruch trat auch für Fort Tavannes der Armierungsfall ein und das Fort wurde Kriegsstark besetzt. In den betonierten Räumen konnten bis zu 208 Mann liegend unter kommen. Im nicht modernisierten Teil konnten ca. 580 Mann untergebracht werden.

Bis 1918.
Mit dem 9.August 1915 trat auch für Fort Tavannes der Desarmierungsbefehl in Kraft. Die Besatzung wurde aufgelöst und abgezogen. Was sonst noch aus dem Fort abgezogen wurde ist nicht bekannt. Wahrscheinlich befand sich aber danach noch Infanterie und Beobachter im Fort. Mit Beginn der Verdun- Offensive am 21.Februar 1916 wurde das Fort Regelmäßig mit verschieden Kalibern beschossen. Mit dem Befehl vom 24.März wurde das Fort wieder mit einer Besatzung versehen. Das Fort gehörte zur "Groupement Nudant" und der Commandant war Cap. Gerard ( 6.rgt.). Anfang April wurde Cap.Gerard von Schwadronchef de Champsin ( 20.Chasseurs ) abgelöst.
Ab Ende März bestand die Besatzung des Forts aus einem Bataillon Infanterie, sowie einer Mg.-Komp.und Pionier und Artilleristen. Die Besatzungsstärke schwankte im Laufe der Zeit, was auch mit den hygienischen Kapazitäten des Forts zu tun hatte. Trotzdem wurden kontinuierlich weitere Mg´s mit Besatzungen ins Fort verlegt, so das bis Juni insgesamt 12.Mg´s im Fort stationiert waren. Auch zwei 5,8cm Geschütze waren bis Juni ins Fort verlegt worden.
Anfang Mai setzte starker Beschuss durch die 38cm Marinekanone ein und verursachte schwere Beschädigungen. Insgesamt schlugen fünfzehn Granaten ein, wobei auch das nördliche Pulvermagazin mit 12.000.Feldgranaten in die Luft flog. Die Explosion forderte zahlreiche Opfer und richtete große Beschädigungen an.
Ein anderes Problem welches sich im laufe der Zeit einstellte, war die wachsende Überbelegung des Forts. Im mai hatten sich sich im Fort Regimentsstäbe, Brigadestäbe, Divisionsstäbe, Artilleriestäbe, Pionierstäbe, usw. einquartiert. So kam man auf eine Zahl von fast 50.Offizieren und ca. 1125. Mannschaften. Ein Armeebefehl vom 8.Juni sorgte mit rigoroser Schärfe für die Räumung des Forts von Ortsfremden Einheiten.
Im Juni schlugen Granaten vom Kaliber 38.cm und 42cm ein und verursachten schweren Beschädigungen an Räumen und Gängen.
Der Beschuss ging heftig weiter und steigerte sich ab dem 22.Juni nochmals. Speziell die nicht modernisierten Räume und Gänge wurden in Mitleidenschaft gezogen. Speziell die 42cm Geschosse richteten schweren Schaden an. Auch die Betondecke des modernisierten Teils wurde bis zu 0,80.m eingeschlagen. Die Mauern der Böschung und Gegenböschung wurden an vielen Stellen eingeschossen. Ab Mitte Juni befand sich Fort tavannes nur noch ca. 1.300m von der deutschen Linie entfernt.
Mitte Juli steigerte sich das deutsche Artillieriefeuer zu bis dahin unbekannter Stärke. Alle Kaliber deckten das Fort ein und man zählt am 10.Juli 80.Granaten pro Minute. Die 42cm Granaten schlagen alle 15.Minuten ein, ebenfalls schlagen 21ger, 30,5er und 38ger auf dem Fort ein. Nur die betonierte Kaserne kann dem Beschuss ohne größere Schäden standhalten.
Am 11.Juli wird das Fort besonders heftig mit allen Kalibern beschossen, auch mit Gasgranaten. Ein deutscher Angriff wurden gegen die Linie Vaux- Chapitre- La Laufee vorgetragen. Am 12.Juli gab es einen weiteren heftigen Vorstoß gegen die Linie Fleury- Vaux- Chapitre. Die deustchen Angriffe kamen bis auf ca. 1000 m. an Fort Tavannes heran.

Ab August kam es zu äußerst heftigen Kämpfen in der Region La Vaux- Regnier sowie im Laufee Wald, wo die deutschen Angreifer ihre Linien bis auf ca. 850 m an Fort Tavannes heranschieben konnten. Am nächsten Tag konnte ein französischer Gegenangriff das Terain zurückerobern, so das die Distanz wieder ca. 1000 m. betrug. Fort Tavannes wurde weiter heftig und Regelmäßig von der deutschen Artilleriebeschossen.
Der 3.September war dabei einer der Tage wo die Beschießung am heftigsten war. Kaliber bis zu 30,5cm wurde dabei auf das Fort abgefeuert und ein Treffer zerstörte dabei die Decke des Haupthohlgangs.

Der französische Generalangriff am 24. Oktober 1916 verschaffte auch Fort Tavannes wieder mehr Abstand zu den deutschen Linien. Der weitere Vorstoß der Franzosen vom 15. Dezember brachte weitere Sicherheit.
Zur Woevre- Ebene lagen die deustchen Linie ca. 3 km entfernt, nach Norden waren es schon 7 km.

Der deutsche Beschuss auf Fort tavannes ließ ab Dezember 1916 merklich nach. Ab 1917 wurde Fort Tavannes "nur" noch als Einschießziel von der deustchen Artillerie genutzt. Ansonsten gab es bis 1918 nur noch vereinzelte Beschiessungen.

Der Bauliche Zustands Bericht ( historische Überlieferung )
Die gemauerten Räume im nördlichen Teil des Forts existierten nicht mehr. Die Räume im Südteil sind in sehr schlechtem Zustand und als Unterkunft nicht mehr zu gebrauchen. Der instandgesetzte Haupthohlgang konnte wieder für Verkehr genutzt werden.
Die betonierten Räume sind in gutem Zustand und können alle belegt werden. Die Escarpen- und Contree Escarpenmauer sind an vielen Stellen breschiert, aber die Flankierung der Gräben bleicbt weiter gewährleistet, die Kaponieren sind trotz Beschädigungen weiter stabil. Das Drahthindernis ist fast völlig weggeschossen ist aber weitgehend wieder hergestellt worden.

Die Zahl der Granaten die auf Fort Tavannes abgefeuert wurden ist schwer zu ermitteln. Man hat die Zahl 30.000 ermittelt, die aber ehr zu niedrig angesetzt ist.
Das Mauerwerk konnte den Beschießungen nicht standhalten und erlitt erhebliche Beschädigungen. Die betonierten Räume hielten dagegen sehr gut stand und boten sicheren Schutz, wenn auch die Kapazität begrenzt war. Es wurden auch in Fort Tavannes unterirdische Stollengänge und Galerien angelegt um die Besatzung sicher unterzubringen. In der Regel lagen die Stollen 10 m. unter dem Fort und es gab einen externen Ausgang in südlicher Richtung der ca. 70 m. hinter der Contree- Escarpenmauer in einem Graben endete. Auch die doppelte Spitzenkaponiere und die einfache südliche Kaponiere wurden per Stollenschächte mit dem Stollensystem verbunden. Später wurde noch ein Blinkstand im Fort eingerichete, der Mit der Ouvrage La Laufee und Fort Moulainville Kontakt halten konnte.

Bis 1940.
Das Fort wurde nach dem 1.Weltkrieg nicht mehr modernisiert und wahrscheinlich auch nicht genutzt.
Es diente aber 1927 als Kulisse für den Verdun- Film "Verdun- Visions d´Histoire". Das Fort sollte als Fort Vaux Attrappe dienen und dabei wurden zahlreiche Sprengungen durchgeführt die Artilleriefeuer imitieren sollte. Dabei wurden herhebliche Teile des Forts zerstört.

Ob sich bei dem deutschen Angriff 1940 noch französische Einheiten im Fort befunden haben ist nicht bekannt und auch ehr unwahrscheinlich. Das Fort wird Kampflos besetzt.
Es ist nicht bekannt ob die Wehrmacht das Fort in irgendeiner Weise genutzt hat.

 

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Französische Soldaten im Graben vor dem Haupteingang.
( Sammlung Massing )

 

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Der Haupteingang ohne die Brücke, mit einem aufgeschütteten Damm.
( Sammlung Massing )

 

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Strake Verschüttungen im Fort während der Schlacht.
( Sammlung Massing )

 

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Fort Tavannes im Jahre 1927 für Aufnahmen des Films "Verdun- Visions d´Histoire".
Für den Film werden unfangreiche Sprenungen an Fort vorgenommen.
( Sammlung Massing )

 

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Der stark zerstörte Eingang nach den Filmaufnahmen 1927.
( Sammlung Massing )

 

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Detailiertes Luftbild Fort Tavannes.
( Sammlung F.-J. Zimmer )

 

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Seitliches Luftbild von Fort Tavannes.
( Sammlung F.-J. Zimmer )

 

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Luftbild Fort Tavannes.
( Sammlung F.-J. Zimmer )

 

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Luftbild im Winter 1916/17 von Fort Tavannes.
( Sammlung F.-J. Zimmer )

 

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Luftbild Fort Tavannes.
( Sammlung F.-J. Zimmer )

 

Tav015.jpg (50794 Byte) Tav016.jpg (38423 Byte)
Zugangstor ins Fort.
( Sammlung Massing )
Zugesetzter Eingang zur besseren Verteidigung.
( Sammlung Massing )

 

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Der verschüttete Haupteingang.
( Sammlung Massing )
Das Kehlblockhaus links des Weges.
( Sammlung Massing )

 

Tav020.jpg (23391 Byte) Tav071.jpg (54259 Byte)
Der Zugang durch den Fortgraben.
( Sammlung Massing )
Kasematte auf dem Fort.
( Sammlung Foehlinger )

 

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Seitliche Sicht auf Kasematten.
( Sammlung Foehlinger )
Kunstvolle Maueröffnung.
( Sammlung Foehlinger )

 

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Kunstvoller Mauersims.
( Sammlung Foehlinger )
Eine Kunstvoller Regenrinne.
( Sammlung Foehlinger )

 

tav065.jpg (57482 Byte) tav030.jpg (24019 Byte)
Der Beobachtungsbunker auf dem Fort.
( Sammlung Foehlinger )
Eine durchschossene Kasemattendecke.
( Sammlung Foehlinger )


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Eine schwer zerstörte Kasematte.
( Sammlung Foehlinger )

 

Tav021.jpg (21108 Byte) Tav022.jpg (21894 Byte)
Crifa- Forschungsgruppe unter Leitung von Bernd Foehlinger in einer Kasematte.
( Sammlung Massing )
Besichtigung während des Verdun- Meetings 2000.
( Sammlung Massing )

 

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Alte Bettgestelle in der Hauptkaserne.
( Sammlung Massing )
Gang mit Ziegelmauer und Lüftungsöffnung.
( Sammlung Schenk )

 

Tav027.jpg (19013 Byte) tav031.jpg (27476 Byte)
Ein Deckenhaken.
( Sammlung Schemmel )
Ausgebrochenen Fenster in der Pulverkammer.
( Sammlung Foehlinger )

 

Tav033.jpg (25316 Byte) Tav035.jpg (13169 Byte)
Ein Quergang.
( Sammlung Foehlinger )
Eine abgestufte Decke.
( Sammlung Schemmel )

 

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Eine verkleinerter Kasemattengang. Deutlich erkennt man die verdämmten Hohlräume über dem Gang und die ältere Gangführung darüber.
( Sammlung Foehlinger )

 

Tav056.jpg (35029 Byte) Tav054.jpg (15061 Byte)
Vermessungen im Stollensystem.
( Sammlung Foehlinger )
Im Stollengang.
( Sammlung Schenk )

 

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Im Stollensystem in einer Lüftungsfilteranlage.
( Sammlung Schenk )
Die Reste der Lüftungsfilteranlage.
( Sammlung Schenk )

 

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Eine Zisterne bei der Lüftungsfilteranlage.
( Sammlung Schenk )
Der weitere Stollengang.
( Sammlung Schenk )

 

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Die Reste der Stollenrahmen.
( Sammlung Schenk )
Gut erhaltenen Stollenrahmen.
( Sammlung Schenk )

 

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In den endlosen Stollengängen.
( Sammlung Schenk )
Ohne Stollenrahemn zum Ende der Gänge hin.
( Sammlung Schenk )

 

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Der Stollenschacht unter dem Unikat Bunker am Antennenfeld.
( Sammlung Schenk )
Der Zugang zum Mg.-Bunker über eine Wendeltreppe.
( Sammlung Schenk )

 

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Die Vermessungstruppe nach der Arbeit.
( Sammlung Schenk )
Sichtlich Erschöpft.
( Sammlung Schenk )

 

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Die Gänge zur betonierten Kasematte mit Schikane.
( Sammlung Schenk )
Von der anderen Seite gesehen.
( Sammlung Schenk )

 

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