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Fort de la Chaume ( Bellavene )
  320m ü.d.Meeresspiegel
   Südwestlich von Verdun.

Bauzeit 1875 - 1877.
Keine Modernisierung
Besatzung 1914 - 4.Offiziere und 200 Mann.
1917 - 150 Mann.
Baukosten 1.300.000. Franc.
Bewaffnung 2 x 9,5cm Geschütze, 4 x Revolverkanonen,
4 x 12´culasse Kanonen, 2 x 9,0cm Kanonen.
Sonstiges Dem Fort vorgelagert in südwestlicher Richtung liegen zwei Casemate Pamard (Typ 1918).
Direkte Umgebung Die Batterie 4-2 südlich des Forts (1887)(Nur im Armierungsfall ).
Nordöstlich vom Fort liegt die Batterie 4-1 ( 1909)(4x 12,0.cm Geschütze),direkt nördlich vom Fort liegt die Batterie 4-3 (1887)(Nur im Armierungsfall),
Stollensystem Das Stollensystem hat eine Gesamtlänge von 1676.m. Laut der offiziellen Unterlagen besitzt Fort de La Chaume somit das längste Stollensystem in den Fortifikationen von Verdun.

Das Fort ( Redoute ) gehört mit zu den ersten Sere de Rivieres Festungen in Verdun. Das Fort hat die Form eines unregelmäßigen, leicht verschobenen Dreiecks. Die Kehlkaserne ist ähnlich der Forts Belrupt oder Dugny, mit dem Unterschied das sich im nördlichen Teil ein kleiner Kasernenkomplex mit der Pulverkammer anschloss. Das Kehlblockhaus befindet sich zur rechten Seite des Zugangsweges.
Der imposante Teil des Forts ist die mittlere Kasernentrakt mit dem nach links auflaufenden Teil. Die doppelstöckige Kaserne wirkt mit den Fensterumrandungen auch von der Architektur sehr interessant.

Zur linken Seite gab es innen ein großes halbrundes Treppenhaus, während es zur rechten Seite etwas kleiner ausfiel. In dem Kasernentrakt gab es des weiteren einen dahinterl aufenden Verbindungsgang. Mittig hinter dem großen Kasernentrakt befand sich die große Zisterne im Untergeschoss mit dem darüberliegenden Hohlgang mit Infanterieausgang zu beiden Seiten und Gang zur doppelten Spitzenkaponiere.
Zur rechten Seite erreicht man einen halb offenen Hof mit gemauerten Nischen und dem offenen Hohlgang zur nördlichen, einfachen Kaponiere.Im nördlichen teil der mittleren Kaserne befindet sich noch ein zweiter Infanterieausgang mit angesetzter Kasematte. Der Zugang zur südlichen, einfachen Kaponiere ist über einen offenen Hohlgang zu erreichen.
Auf dem Fort befinden sich noch die alten Artillerie Kasematten in unregelmäßigem Abstand.

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Reliefplan Fort de la Chaume.
Nachlaß G.Noke.
Nachbearbeitung M.Massing.

Bis 1914.
Das Fort wurden bis 1914 nicht verstärkt und lag nach den weitere bauten und Modernisierungen nicht mehr im äußeren Festungsring. Ob das Fort nach der Kriegserklärung in den Armierungsfall versetzt wurde, ist fraglich. Wahrscheinlich hat es nur als verstärkte Kaserne für Reservetruppen gedient.

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Plan Fort de la Chaume.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.

Bis 1918.
Die Auflösung der Festung Verdun vom 9.August 1915 brachte für Fort de la Chaume wahrscheinlich keine wesentlichen Veränderungen. Unter Umständen hat man die Bewaffnung aus den Kaponieren entfernt und die Besatzung aufgelöst.
Mit dem Armeebefehl vom Nr:1512 vom 24.März 1916 gehörte Fort de la Chaume zur 3.Kategorie des Festungsbereiches von Verdun. Wahrscheinlich wurden im Fort Reserven, Stäbe,Depots, Verbandsplätze und ähnliches untergebracht.
Ab Mitte 1916 wurde auch mit dem Bau eines Stollensystems begonnen, das zu dem größten in Verdun zählte.
Das Fort lag außer Reichweite der deutschen Artillerie ( von dem 38cm Marinegeschütz abgesehen ) und ist so unzerstört geblieben.

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Plan Fort de la Chaume Untergeschoss.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Bis 1940.
Das Fort wird bis zum Juni 1940 vielleicht französische Truppen beherbergt habe. Das Fort wird am 15.Juni 1940 um 12.15.Uhr von Truppen des II.Bat. des Inf.-Reg.-Nr: 529 besetzt. Ob die Wehrmacht das Fort genutzt hat, ist nicht bekannt.

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Kartenausschnitt Fort de la Chaume Wehrmacht.
Nachlaß G.Noke. Sammlung F.-J.Zimmer.
Nachbearbeitung M.Massing.


Bis Heute.
Das Fort diente bis vor einigen Jahren als Truppenübungsplatz. Der Haupteingang wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt komplett abgebrochen und durch eine Betonsäulen -Konstruktion ersetzt. Auch der Fortgraben scheint im Kehlbereich aufgeschüttet worden zu sein. Die Fenster der Kehlkaserne sind zu Türen umfunktioniert worden.
Das Fort ist allgemein sehr verwachsen und im Sommer auf der Oberfläche kaum begehbar. Das Stollensystem ist komplett verschüttet. Leider hat der Vandalismus das Fort nicht verschont und so finden sich Graffiti, Müll und Brandstiftung.

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